Unterrichtsplanung mit ChatGPT:
Cargo-Kult oder Game-Changer?

Cargo-Kult ist ein Begriff, der aus der Anthropologie stammt und beschreibt eine Praxis, bei der Menschen traditionelle Praktiken nachahmen, ohne zu verstehen, warum sie funktionieren. Der Physiker Richard Feynman hat diese Praxis auf die Wissenschaft übertragen und argumentiert, dass viele wissenschaftliche Praktiken, die auf falschen Annahmen basieren, ebenfalls Cargo-Kult-Phänomene sein können.

So ähnlich fühlt sich zurzeit noch die Unterrichtsplanung mit ChatGPT an.
In der Unterrichtsplanung kann es passieren, dass die Software einfache Aufgabenformate wie Lückentexte oder Multiple Choice Aufgaben erstellt, oder durchaus zusammenhängende Unterrichtsstunden generiert, ohne dabei didaktischen Grundsätze der Unterrichtsplanung zu berücksichtigen.

Besonders mangelt es an didaktischer Kompetenz und an Fachkompetenz:
In einer idealen Unterrichtsplanung sollten Aufgabenstellungen AFBI bis AFB III angeordnet und immer operationalisiert werden. Außerdem werden Arbeitsaufträge sehr allgemein formuliert, ohne mit spezifischen Fachinhalten verknüpft zu werden. Ebenso fehlt das individualisierte Element, in der Aufgaben auf verschiedenen Kompetenzstufen oder Hilfeleistungen  erstellt werden.

Als erste Ideenquelle eignet sich die KI hingegen sehr gut, oder wenn die Lehrkraft einen didaktischen Plan hat und ChatGPT einzelne Arbeitsaufträge gib, wie: Erstelle drei verschieden schwierige Aufgaben zum Thema XY.
Bis die Software selbst didaktisches Denken simulieren kann, dauert es wahrscheinlich noch, allerdings wird sie sicherlich irgendwann da sein. Dann wird sie ein echter Game-Changer, vor allem, wenn sie auch noch diagnostische Kompetenz entwickelt und Lernstände erkennen kann. Wir stehen vor spannenden Zeit.

Disclaimer: Einzelne Abschnitte dieses Textes wurden mit der Unterstützung von ChatGPT geschrieben